Regionalbauernverband Mittweida e.V.
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01.06.2016

Internationaler Tag der Milch

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Am 1. Juni wird jährlich der Internationale Tag der Milch gefeiert. In diesem Jahr nunmehr bereits zum 59. Mal. Den Milchbauern ist allerdings in diesem Jahr überhaupt nicht zum Feiern zu Mute. Seit fast 2 Jahren erzielen die Milchbauern keine kostendeckenden Preise mehr. Die Einkommensverluste der deutschen Milchbauern in den letzten beiden Jahren betragen fast 6 Milliarden Euro.

Die Anfang Mai erfolgte nochmalige deutliche Senkung des Ladenverkaufspreises für Trinkmilch hat zu einem weiteren drastischen Rückgang des Erzeugerpreises geführt. Aktuell erhalten die Milchbauern meist gerade mal noch etwas über 20 Cent je Liter Milch. Notwendig wäre aber das Doppelte.

Durch den Preiskampf des Lebensmitteleinzelhandels ist der Milchpreis auf ein noch nie dagewesenes Niveau gesunken. Milch wird teilweise billiger verkauft, als Mineralwasser. Ein Liter Katzenmilch kostet 4,45 Euro. Ein Liter Milch für Menschen gerademal noch 46 Cent!

Wenn dieses Preisniveau noch lange anhält, wird das Milchbauernsterben rasant fortschreiten. Zur Zeit gibt es in Deutschland noch etwa 70.000 Milchbauern. Wie viele davon im nächsten Jahr den dann 60. Internationalen Tag der Milch noch begehen werden, hängt maßgeblich von der Politik in den nächsten Monaten ab.

Vor wenigen Tagen haben hunderte sächsische Milchbauern für die Sicherung ihrer Existenz demonstriert. Die bisher von der Politik gewährte Unterstützung wird das Überleben der Milchbauern nicht sichern. Auch der am Montag stattgefundene Milchgipfel war diesbezüglich eine große Enttäuschung. Wenn der Politik die Ernährungssicherheit der deutschen Bevölkerung wirklich am Herzen liegt, brauchen die deutschen Landwirte schnellstens wirksame Hilfe.



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