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07.03.2022
Jetzt geforderte „Agrarwende“ überdenken!
Der Krieg in der Ukraine zeigt, wie schnell sich das Blatt wenden kann, wenn man sich bei der Versorgung mit wichtigen Gütern zu sehr auf andere verlässt. Russland und die Ukraine sind wichtige Getreide-Exporteure. Beide werden vermutlich für längere Zeit ausfallen. Die Ukraine kann ihre wichtigen Exporthäfen nicht nutzen und Russland fällt aufgrund von Wirtschaftssanktionen aus.
Kurzfristig ist die Getreideversorgung durch unsere eigene Ernte aus dem Vorjahr noch gesichert. Mittelfristig kann es aber zu Versorgungsengpässen kommen. Insbesondere dann, wenn unsere nächste Ernte schlecht ausfällt. Und das ist ziemlich wahrscheinlich. Beide Kriegsparteien sind nicht nur wichtige Getreide-Exporteure, sondern noch viel wichtigere Exporteure von Düngemitteln. Der im Frühjahr für das Pflanzenwachstum dringend benötigte Dünger ist kaum verfügbar und die Preise sind explodiert. Ohne Düngung keine normale Ernte! Unsere Selbstversorgung bei Getreide ist nicht mehr sicher!
Und als wenn dies nicht alles schon schlimm genug wäre, beabsichtigen EU und Bund die Getreideproduktion politisch gewollt noch weiter zu reduzieren. So sehen die Pläne der Politik vor, 4 % unserer Ackerflächen stillzulegen, auf den verbleibenden Flächen die Düngung zu reduzieren und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu halbieren. Zusätzlich sollen 25 % der Flächen auf die weniger ertragreiche Bioproduktion umgestellt werden. Dies wird zu einem massiven Rückgang der Getreideerzeugung in Deutschland und Europa führen!
Wir fordern die Bundesregierung und die EU auf, angesichts der aktuellen weltpolitischen Entwicklung ihre Pläne zur „Agrarwende“ dringend zu überdenken. Unsere Unabhängigkeit bei der Versorgung mit Lebensmitteln braucht eine starke heimische Landwirtschaft und das nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine!