Regionalbauernverband Mittweida e.V.
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31.01.2022

Selbstversorgungsüber-schreitungstag bei Gemüse

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Bis gestern haben wir in Sachsen unser selbst produziertes Gemüse aufgebraucht. Statistisch gesehen kommt es ab dem heutigen Tag aus anderen Bundesländern oder gar aus dem Ausland. Das heißt, ab heute leben wir bei Gemüse auf Kosten anderer. Regionalität sieht aus unserer Sicht anders aus!

Vielleicht fragt ihr euch nun, warum bauen Sachsens Bauern dann nicht einfach mehr Gemüse an?

Gemüse ist sehr arbeitsintensiv. Insbesondere bei Tomaten und Gurken müssen viele Arbeiten von Hand erledigt werden. Leider finden sich immer weniger Arbeitskräfte, die diese Arbeit für einen vergleichsweise niedrigen Lohn erledigen wollen.

Auch die Vermarktung des Gemüses ist eine große Herausforderung. Kleinere und mittlere Erzeuger vertreiben ihre Produkte meist direkt im Hofladen oder auf dem Wochenmarkt. Das geht oft nur mit zusätzlichem Personal.

Nur große Betriebe können ihre Produkte direkt an den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) absetzen, da dieser große Mengen in einheitlicher Qualität fordert. Allerdings ist der Lebensmitteleinzelhandel kein einfacher Partner. Durch die Konzentration des Handels auf wenige große Player ist die Verhandlungsposition der Erzeuger relativ schwach. Abgenommen wird nur absolut makellose Ware zu einem niedrigen Preis. Ein nicht unerheblicher Teil des erzeugten Gemüses nimmt der LEH den Bauern nicht ab, da es angeblich den hohen Ansprüchen der Verbraucher nicht genügt. Häufig muss das nicht verkaufte Gemüse dann vernichtet werden.

Dies sind nur ein paar Gründe dafür, dass der Gemüseanbau in Sachsen und Deutschland von nur ein paar wenigen spezialisierten Landwirten oder auch Gärtnern betrieben wird.



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