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14.09.2022
Energiepreisexplosion gefährdet den sozialen Frieden
Die Gaspreise in Europa erreichen mittlerweile mehr als das 10-fache des langjährigen Durchschnitts für diese Jahreszeit. Das lässt auch die Strompreise in schwindelerregende Höhen klettern und ein Ende des Anstiegs ist nicht in Sicht.
An der Strombörse EEX in Leipzig brechen die Strompreise einen Rekord nach dem anderen. Innerhalb eines Jahres haben ich die Spotmarktpreise vervierzehntfacht – von 5 Cent je kWh auf 70 Cent kWh (25.08.).
Der Grund für die Preisexplosion liegt in der Funktionsweise der Strombörse. Das letzte Kraftwerk, das zur Deckung des Strombedarfs eingesetzt werden muss, ist das teuerste und bestimmt den Preis des Stroms an der Börse. Gasstrom kostet zurzeit ca. 50 Cent. Deshalb haben die Stromerzeuger großes Interesse daran, den letzten erforderlichen Strom zur Bedarfsdeckung aus Gas zu erzeugen. So bekommen alle Anbieter 50 Cent, obwohl sich die Gestehungskosten für Strom aus AKW´s, Kohle und erneuerbaren Energien im Vergleich zum Vorjahr kaum geändert haben. Sie liegen weiter deutlich unter 20 Cent!
Um eine weitere Preisexplosion zu verhindern und die überhitzte Börse zu beruhigen, sind dringend klare und verlässliche Ansagen durch die Politik erforderlich! Es darf keine Denkverbote und Tabus mehr geben! Dringlichste Aufgabe der Politik ist es, Schaden von der Bevölkerung abzuwenden.
Unsere Forderungen:
> Aussetzung der Abschaltung der letzten Atomkraftwerke zum Ende des Jahres
> Verschiebung des Ausstiegs aus der Braunkohle
> Erdgasleitung Nord Stream 2 umgehend in Betrieb nehmen
> Beschränkungen der Stromproduktion von Biogasanlagen sofort aufheben
> Aussetzen der Preisbildungsmechanismen an der Strombörse EEX
All diese Maßnahmen müssen schnellstens beschlossen und verkündet werden, um preisdämpfend auf die Börsen einzuwirken! Gelingt dies nicht, ist der soziale Frieden in Gefahr, wie noch nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik.