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01.12.2023
Mitglieder diskutieren brennende Themen
Für gestern Abend hatte der Regionalbauernverband zu seiner jährlichen Mitgliederversammlung eingeladen. 100 Mitglieder waren der Einladung des Vorsitzenden, Christian Richter, gefolgt.
In seinem Bericht ging der Vorsitzende auf zahlreiche Probleme ein, die uns Landwirte derzeit bewegen. Neben der Entwicklung der Erzeugerpreise und dem derzeit stockenden Verkauf unserer Ernte sind es vor allem politische Entscheidungen, die uns derzeit die meisten Sorgen bereiten. Die ungeklärte Finanzierung des gesellschaftlich gewünschten Tierwohlumbaus und drohende Millioneninvestitionen für die Umsetzung der TA Luft lassen einen weiteren schmerzhaften Abbau unsrer Tierbestände befürchten. Schon jetzt haben wir seit der Wende Zweidrittel unserer Bestände verloren. Dies wirkt sich natürlich auch auf den Selbstversorgungsgrad mit tierischen Erzeugnissen aus, der beispielsweise bei Schweinefleisch im vergangenen Jahr nur noch weniger als 40 Prozent betrug. Zur Bewältigung der anstehenden Probleme mahnte der Vorsitzende die Einigkeit des Berufsstandes an. Nichts spielt der Politik mehr in die Hände, als ein zerstrittener Berufsstand!
Womit sich die berufsständische Interessenvertretung auf Landes- und Bundesebene derzeit auseinandersetzt, darüber informierte der Präsident des Sächsischen Landesbauernverbandes, Torsten Krawczyk, die anwesenden Mitglieder. Absoluter Schwerpunkt sind derzeit die zahlreichen Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern zur Sicherstellung einer Betriebsprämienzahlung noch in diesem Jahr. Er setze alles daran, dass der Ministerpräsident sein vor wenigen Tagen auf dem Bauerntag gegebenes Wort auch einhält. Weiterhin wurden brennende Themen, wie TA Luft, Agrarstrukturgesetz, Tierwohlumbau und der stockende Getreideabsatz angesprochen.
Titus Lindl von der Unternehmensberatung Wegvisor referierte anschließend über die Möglichkeiten der Landwirte, auf Politik und Verbraucher Einfluss zu nehmen. Wichtig sei dabei, aus der Opferrolle herauszukommen, da diese impliziert, dass man nichts tun kann.
In seinem Grußwort bedankte sich der Beigeordnete des Landkreises Zwickau, Mario Müller, für die geleistete Arbeit der Landwirte im zu Ende gehenden Jahr. Auch bot er den Landwirten seine Unterstützung bei der Umsetzung der TA Luft an und sagte zu, vorhandene Ermessensspielräume zu Gunsten der Landwirte nutzen zu wollen.
