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04.03.2024
Massiver Preissturz geht weiter
Seit Monaten kennen die Erzeugerpreise für Getreide und Ölsaaten nur noch eine Richtung – sie gehen rasant in den Keller.
Nach Beginn des russischen Angriffskrieges vor zwei Jahren hatte die EU Handelserleichterungen für die Ukraine beschlossen. Diese traten im Juni 2022 in Kraft und wurden im Folgejahr bis Juni 2024 verlängert.
Seitdem strömen große Mengen ukrainischer Ware auf den EU-Binnenmarkt. In der Folgen befinden sich die Erzeugerpreise auf Talfahrt. Im Vergleich zum Vorkriegszeitraum sind die Preise für Getreide und Raps zwischen 20 und 40 Prozent zurückgegangen. Wir Landwirte bekommen unser Getreide und unseren Raps nicht mehr los, da die Läger der Verarbeiter voll mit ukrainischer Ware sind. Selbst wenn wir jetzt etwas Ware abgenommen bekommen würden, sind die aktuellen Preise kaum noch kostendeckend.
Vorige Woche hat der zuständige Ausschuss den Vorschlag der EU-Kommission, die Handelserleichterungen für die Ukraine um ein weiteres Jahr zu verlängern, mit qualifizierter Mehrheit ohne Änderungen durchgewunken. Der Preisdruck der ukrainischen Ware wird also weiter anhalten. Die Leidtragenden sind wieder einmal wir Landwirte. Wir werden mit den finanziellen Folgen allein gelassen. Wir fordern deshalb endlich wirksame Schutzmaßnahmen.
Auch wenn die Ernte noch ein Stück hin ist, sollte sich die Situation nicht schnell ändern, droht spätestens zur Ernte eine Katastrophe, wenn unsere Läger immer noch voll sind. Die Händler wissen natürlich ganz genau, dass die Läger vor der Ernte frei sein müssen und können dann die Landwirte, die ihre Ware dringend loswerden müssen weiter preislich unter Druck setzen.