Regionalbauernverband Mittweida e.V.
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08.04.2022

Ideologie wichtiger als Hunger auf der Welt?

Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir weigert sich weiterhin hartnäckig, ökologische Vorrangflächen in Deutschland über den Futtermittelanbau hinaus auch für den Anbau von Nahrungsgetreide bzw. Ölpflanzen freizugeben. Der Anbau dieser Kulturen macht allerdings nur Sinn, wenn auch der Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln zugelassen ist.
Und genau da liegt sein Problem. Der Krieg in der Ukraine hat die politischen Träumereien der Grünen mit der knallharten politischen Realität konfrontiert. In Regierungsverantwortung müssen sie nun plötzlich über Waffenlieferungen in Krisengebiete, über ein Verschieben des Kohlausstiegs oder gar die Aussetzung des Atomausstiegs mit entscheiden. Ein Horrorszenario für grüne Politiker.

Mit Zähnen und Klauen verteidigen die grünen Agrarminister aus Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Sachsen und Schleswig-Holstein gemeinsam mit Özdemir deshalb ihre letzte verbliebene Bastion, den Klimaschutz. Egal wie groß der Hunger in der Welt ist und wie sehr er aufgrund des mittelfristigen Ausfalls wichtiger Getreideexporteure noch werden wird, den deutschen Grünen ist der Klimaschutz wichtiger! Was interessiert sie der Hunger in der Welt, wenn unsere Versorgung ja angeblich bis nächstes Jahr gesichert ist. Die ärmsten Länder der Welt, vor allem aus Nordafrika, Asien und dem Nahen Osten sind auf das Getreide aus der Ukraine und Russland angewiesen. Ob dies in nächster Zeit zur Verfügung steht und für die armen Länder auch bezahlbar ist, ist äußerst fraglich. Ohne das Getreide drohen wieder Unruhen und Flüchtlingswellen.

Heute hat der Bundesrat beschlossen, für 2022 nur die Nutzung des Futteraufwuchses auf ökologischen Vorrangflächen (ÖVF) zu erlauben. Damit ist es nun amtlich, Deutschland setzt die von der EU-Kommission erteilte Anbauerlaubnis auf den ÖVF nicht um.

Mit der Ablehnung steht Deutschland EU-weit alleine da. Alle anderen Mitgliedsstaaten haben die Brisanz der Welternährungssituation erkannt und nutzen die von der EU gebotenen Spielräume zur Steigerung der Lebensmittelerzeugung und zur Unterstützung ihrer Landwirte.
Nur die grünen Landwirtschaftsminister bleiben stur und halten an ihrer ideologischen Verblendung fest.

Laut Özdemir ist der Schaden für die Biodiversität bei Bewirtschaftung der Brachflächen größer, als der mögliche Nutzen einer zusätzlichen Erzeugung von Lebensmitteln. Das heißt, Blümchenwiesen sind wichtiger, als Millionen Hungernde in Afrika und Asien!

Für einen selbsternannten Anwalt der Landwirte ist das eine absolute Schande!



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