Regionalbauernverband Mittweida e.V.
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14.03.2022

Astronomische Dieselpreise – Abhilfe dringend erforderlich!

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Aufgrund des militärischen Konflikts in der Ukraine sind die Dieselpreise in den letzten Tagen explodiert. Neben dem Transportgewerbe hat dies auch für uns Landwirte erhebliche finanzielle Folgen. Gerade jetzt stehen auf den Feldern viele Arbeiten an, die wir nur mit schlagkräftiger Technik bewältigen können und für diese braucht man nun mal Diesel. Wir können nicht mit den Arbeiten warten, bis der Dieselpreis wieder akzeptabel ist.

Die hohen Preise für Diesel, aber auch für Dünger, verteuern die kommende Ernte enorm. Ob wir das Geld zur Ernte durch kostendeckende Getreidepreise zurückbekommen, ist fraglich. Fraglich ist auch, ob wir uns eine Ernte überhaupt leisten können. Denn Diesel muss vorher schon eingekauft werden. Und wenn das Geld schon für alle anderen Betriebsmittel aufgebraucht ist, steht es um die Ernte schlecht. Wenn sich die Situation im Krisengebiet wieder entspannt, was wir dringend hoffen, werden sich die Getreidepreise möglicherweise wieder auf ein niedrigeres Niveau einpegeln, was aber die hohen Erzeugungskosten nicht mehr ausreichend abdeckt.

Die enorme Preisexplosion bei Diesel ist aber nicht allein auf den Krieg in der Ukraine zurückzuführen, sondern unter anderem auch auf Steuererhöhungen. Der Rohölpreis liegt fast auf dem gleichen Niveau wie im März 2012, der Dieselpreis dagegen hat sich um 77 Cent je Liter erhöht (siehe Grafik)!

Der enorme Anstieg ist auch nicht nur mit der 2021 eingeführten CO2-Steuer von aktuell 9,5 Cent je Liter Diesel zu erklären und die Mineralölsteuer (heute Energiesteuer) ist seit Jahren unverändert. Wir fragen uns, wer profitiert hier von dieser Entwicklung? Ein Profiteur ist der Staat, der deutlich höhere Mehrwertsteuereinnahmen hat.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der Dieselpreis aktuell netto um 89 Cent je Liter höher. Das heißt, der Staat nimmt im Vergleich zum Vorjahr 17 Cent je Liter Mehrwertsteuer zusätzlich ein. Bei einem durchschnittlichen monatlichen Verbrauch von rund 3,5 Milliarden Litern Diesel sind das allein in diesem Monat rund 590 Millionen Euro zusätzliche Mehrwertsteuereinnahmen! Da eine Mehrwertsteuersenkung unseren Unternehmen keine Entlastung bringen würde, fordern wir deshalb die sofortige Aussetzung der CO2-Steuer und eine deutliche Reduzierung der Mineralölsteuer!



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