Regionalbauernverband Mittweida e.V.
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15.05.2023

Getreidepreise in steilem Sinkflug

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Seit Wochen befinden sich die Preise für Weizen, aber auch für Roggen und Gerste, auf einem rasanten Sinkflug. Allein seit Jahresbeginn sind die Preise im Schnitt um 30 % zurückgegangen und liegen damit sogar rund 20 % unter den Preisen vor Beginn des Ukrainekrieges.

Trotz aller Probleme in den Kriegsgebieten hat die Ukraine seit Jahresbeginn fast 5 Millionen Tonnen Weizen in die EU exportiert. Dies hat insbesondere in den östlichen EU-Mitgliedsstaaten zu großen Marktverwerfungen geführt, die sich aber auch in allen anderen EU-Mitgliedsstaaten auswirken. Um die Probleme abzumildern, hat die EU-Kommission den ukrainischen Getreideexport in fünf osteuropäische Länder vom 2. Mai bis zum 5. Juni verboten und gleichzeitig den Transit und Export in andere EU-Mitgliedstaaten erlaubt. Dennoch befinden sich die Preise weiterhin im freien Fall. Hinzu kommt, dass auch die EU-Getreideexporteure noch erhebliche Lagerbestände aus der alten Ernte haben. Dies drückt gut 2 Monate vor der Ernte zusätzlich auf die Preise.

Der Preisrutsch hat dazu geführt, dass wir unsere Produktionskosten nicht mehr decken können. Vergangenen Herbst, als der Weizen gesät wurde, waren die Kosten für Saatgut, Diesel und Dünger noch deutlich höher. Dadurch droht zur Ernte vielen von uns ein finanzielles Fiasko. Wohl dem, der wenigstens einen Teil seiner Ernte im Vorfeld noch zu besseren Preisen an der Börse absichern konnte.



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