Regionalbauernverband Mittweida e.V.
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08.08.2023

Journalistin verunglimpft Landwirte

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Leser der Zeitschrift „Ein Herz für Tiere“ haben uns kürzlich auf die neue Serie „Nachhaltigkeit“ aufmerksam gemacht. Dort werde mal wieder heftig gegen die Landwirtschaft gehetzt. Bei der Lektüre hat es uns dann fast umgehauen. Wir glaubten nicht, was wir da lesen mussten. In den letzten vier Ausgaben gab es jeweils einen mindestens dreiseitigen Rundumschlag gegen Milch und Fleisch und damit per se gegen die Nutztierhaltung.

Hier nur ein paar der ideologischen Parolen;
In den ersten Artikeln „Milch Mythos“ und „No Milk today“ – war u.a. zu lesen: - „calciumreiches Getränk steckt voller Tierleid“, „gesundheitliche Vorzüge sind abhandengekommen – wegen Antibiotika-Spuren und Gentechnik“, „Milch ist schlecht für die Umwelt, Massentierhaltung ist der größte CO2-Treiber, „Regenwald wird gerodet, um dort in großen Mengen Soja anzubauen“, „Kälber wachsen als Waisen auf“, „Milch ist oft nur eine hochverarbeitete und gentechnisch veränderte Plörre“, „die Milchkuh ist eine Milchfabrik - mit Antibiotika vollgepumpt und ungesund gefüttert“ und vieles mehr.

Die beiden nächsten Artikel der Serie, “Vom Luxusgut zur Massenware“ und „Fleischlos glücklich“, widmeten sich dem Thema Fleisch. Darin war u.a. zu lesen: „Fleischindustrie verbraucht Unmengen Fläche und Wasser“, „doch nicht nur das Pupsen der Kühe stinkt zum Himmel, auch ihre flüssigen Ausscheidungen sind ein ökologisches Problem“, „Massentierhaltung geht mit unermesslichem Tierleid und Antibiotika-Missbrauch einher“, „Tiere leben zusammengepfercht, auf engstem Raum, haben Verletzungen, leiden unter Stress und Todesangst“.

Soweit einige Zitate aus diesen vier Beiträgen. Wir hätten auch noch viel mehr anführen können.

Wir Bauern sind erschüttert, wie hier mit ganz viel Unwissenheit und Polemik versucht wurde, Verbraucherbeeinflussung zu betreiben und das in einer Zeitschrift, die sicher viele Menschen wegen Ihrer tierischen Lieblinge Hund und Katze gern lesen.
Wir denken die Verfasserin der Artikel hat noch nie mit Landwirten gesprochen und auch noch nie einen Landwirtschaftsbetrieb von innen gesehen. Sie hat schlecht recherchiert und sich mit dem Thema Landwirtschaft tatsächlich nicht ernsthaft beschäftigt, sonst würde sie die Zusammenhänge in der Landwirtschaft verstehen und würde wissen, wie ein landwirtschaftlicher Betrieb tatsächlich funktioniert.

Stellt sich uns die Frage: WAS SOLL DAS?
Sollen die Leser des Blattes mit diesen reißerischen Artikeln dazu motiviert werden, sich zukünftig nur noch vegan oder vegetarisch zu ernähren?

Liebe Redaktion von „Ein Herz für Tiere“, bitte fragt uns Landwirte, berichtet zukünftig objektiv und sachlich. Die Schreiberin der Artikel sollte dringend an die Grundsätze des Journalismus erinnert werden, die da lauten: Sorgfalt bei der Recherche, Wahrhaftigkeit in der journalistischen Darstellung und Objektivität durch emotionale Distanz zum jeweiligen Thema!



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