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16.08.2023
EU-Parlament stimmt für Renaturierung von Agrarflächen
Äußerst knapp ging es vor ein paar Tagen bei einer Abstimmung im EU-Parlament zu. Mit 336 Ja-, 300 Nein-Stimmen und 13 Enthaltungen, hat das EU-Parlament dem Vorschlag der Europäischen Kommission für ein Naturwiederherstellungsgesetz (NRL) zugestimmt.
Es ist schon erstaunlich, dass bei so weit reichenden Entscheidungen eine einfache Mehrheit ausreicht. Schließlich geht es hier nicht nur um die Natur, sondern auch um die Ernährungssouveränität Europas!
Die geplante Wiedervernässung von Mooren und die anderen Renaturierungsmaßnahmen werden die für die Lebensmittelproduktion verfügbaren Flächen weiter reduzieren! Rechnet man die anderen Pläne der EU hinzu, wie z.B. die Halbierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes, die 4 %ige Stilllegung, die Reduzierung der Düngung und die Erhöhung des Bioanteils auf 30 %, wird die Lebensmittelerzeugung in der EU zwangsläufig deutlich zurückgehen.
Hinzu kommt auch noch der alltägliche Flächenverbrauch für Gewerbe- und Industriegebiete, für Straßenneubau, sowie für Eigenheime. Besonders groß sind zurzeit auch die Begehrlichkeiten der Solarbranche. Diese locken Grundstückseigentümer mit viel Geld, auch bestes Ackerland durch Freiflächen-Fotovoltaikanlagen „aufzuwerten“.
Der Flächenrückgang geht also munter weiter und die verbleibenden Flächen sollen auch noch möglichst extensiv genutzt werden. Da kann sich jeder an fünf Fingern abzählen, dass die Selbstversorgung mit wichtigen Lebensmitteln in Deutschland und Europa weiter zurückgehen wird. Wir werden uns also zukünftig mehr am Weltmarkt bedienen müssen, um unsere Bevölkerung satt zu bekommen. Das wird leider auf Kosten der Dritten Welt gehen. Dort werden dann vermutlich noch ein paar hundert Millionen mehr hungern müssen. Hauptsache wir Deutschen haben unser Gewissen beruhigt und einen schlanken „CO2-Fußabdruck“!
Wir hätten da einen Alternativvorschlag. Statt 10 % der Landwirtschaftsflächen zu renaturieren und damit die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln weiter zu gefährden, könnte man ja auch 10 % aller Eigenheimstandorte „renaturieren“ und die Bewohner in Hochhäuser umsiedeln!
Aber das geht vermutlich nicht. Das wäre ein unerhörter Eingriff in die Eigentumsrechte der Eigenheimbesitzer! Mit uns Landwirten kann man so etwas aber machen!