Regionalbauernverband Mittweida e.V.
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13.10.2023

19 Wolfsübergriffe in einer Woche – Die Nerven liegen blank!

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In Sachsen waren in der vergangenen Woche 19 Wolfsübergriffe innerhalb von sieben Tagen zu verzeichnen. So eine Häufung von Fällen hat es bisher in diesem Ausmaß noch nicht gegeben.

In mehreren Landkreisen überwanden Wölfe die Herdenschutzzäune und rissen mindestens 53 Schafe. Die Opferzahlen dürften allerdings noch deutlich höher sein, da noch nicht von allen Übergriffen vollständige Daten vorliegen.

Allein am Mittwoch hat es sieben "Rissereignisse" gegeben. Eine Schäferei im Landkreis Bautzen verzeichnete an dem Tag gleich mehrere Wolfsangriffe auf zwei Herden. Insgesamt 15 Schafe wurden getötet. Die übrigen Tiere brachen danach aus. Schon am nächsten Tag gab es erneut einen Übergriff auf eine Herde des Schäfers. Dabei wurden mindestens weitere sechs Schafe getötet und vier verletzt.

Bei einem weiteren Schäfer im Landkreis Bautzen waren ebenfalls zwei Herden betroffen, die nach den Wolfsangriffen ausbrachen. 17 Tiere wurden getötet, weitere verletzt. Zahlreiche Tiere werden noch vermisst. Dieser Tierhalter hat innerhalb von einer Woche vier Übergriffe verkraften müssen.

Die Nerven der betroffenen Tierhalter liegen blank. Trotz umfangreicher und zeitraubender Schutzmaßnahmen, fallen ihre Herden immer wieder Wölfen zum Opfer. Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht in Sicht. Nach wie vor dürfen sich Wölfe ungehindert vermehren und verlieren auch zunehmend den Respekt vor den Wolfsschutzzäunen.

Mittlerweile stehen Existenzen von Schäfern und anderen Weidetierhaltern in Sachsen auf dem Spiel. Die heutige Kulturlandschaft, die über Jahrhunderte auch durch die Weidetierhaltung geschaffen wurde, wird es bald so nicht mehr geben.

Was muss eigentlich noch alles passieren, dass die Politik endlich handelt und wirksame Maßnahmen ergreift? Bundesministerin Lemke scheint zumindest erkannt zu haben, dass etwas geschehen muss, aber vollmundige Ankündigungen allein reichen nicht aus. Es müssen endlich Taten in der Gesetzgebung folgen.

Wir brauchen dringend Schutz für unsere Weidetiere und eine Bestandsreduzierung des Wolfes auf ein verträgliches Maß.

Bei einer Interessenabwägung Pro und Kontra Wolf müssen endlich auch die Belange derer angemessen berücksichtigt werden, die die wirtschaftlichen Folgen des Wolfes zu tragen haben!



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