Regionalbauernverband Mittweida e.V.
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30.04.2024

Rückkehr des Wolfes – eine Erfolgsgeschichte?

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Seit vielen Jahren begleitet der NABU die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland. Um für mehr Akzeptanz für den Wolf zu werben, hat der NABU deshalb ab dem Jahr 2013 den 30. April zum „Tag des Wolfes“ ausgerufen.

Bei der Beurteilung, ob dieses Vorhaben gelungen ist, gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen. Die städtische Bevölkerung wird die Entwicklung positiv sehen. Sie werden vermutlich in ihrem Leben keinen Wolf zu Gesicht bekommen und auch keinen Schaden durch Wölfe erleiden.

Ganz anders beurteilt die Situation allerdings die ländliche Bevölkerung. Denn sie ist es, die mit den negativen Folgen der wachsenden Wolfspopulation klarkommen muss.

Die rasante Entwicklung der Wolfsbestände ist aus der Grafik zu entnehmen.

Seit der Rückkehr des Wolfes unternehmen Schäfer alles, um ihre Tiere zu schützen. Für mobile Elektrozäune und die Anschaffung von Herdenschutzhunden erhalten sie zwar eine finanzielle Unterstützung, aber die Zeit für den aufwendigen ständigen Auf- und Abbau der Zäune oder die Unterhaltskosten für die Hunde (Futter, Tierarzt etc.) bezahlt ihnen keiner. Und wenn die Schäfer trotz aller Bemühungen, dennoch Tiere durch Wolfsangriffe verlieren, werfen ihnen oftmals Wolfsfreunde noch vor, dass sie selbst schuld sind, weil sie ihre Tiere nicht ausreichend geschützt hätten. Dies ist an Zynismus kaum zu überbieten.

Da Zäune trotz ausreichender Höhe oftmals dennoch von Wölfen überwunden werden, haben sich einige Schäfer teure Hütehunde angeschafft. Gut so, sagen die Wolfsbefürworter. Und was passiert dann? Anwohner fühlen sich vom Hundegebell belästigt und klagen vor Gericht. Und das tollste, sie bekommen auch noch recht. Das Gericht ordnet an, dass Hunde in den Mittagsstunden und nachts weggesperrt werden müssen! Da werden Schäfer genötigt, sich zum Schutz ihrer Tiere teure Hunde anzuschaffen, und genau dann, wenn sie am meisten gebraucht werden, nämlich nachts zwischen 22 und 6 Uhr, müssen sie weggesperrt werden. Ja sind wir denn alle verrückt geworden?

Wenn es in Sachsen weiterhin Weidetierhaltung geben soll, dann muss ein weiteres unbegrenztes Anwachsen der Wolfspopulation unbedingt verhindert werden. Schon jetzt haben wir in Sachsen eine viel zu hohe Besatzdichte. Selbst in dünn besiedelten Ländern wie Norwegen und Schweden leben deutlich weniger Wölfe, als in Sachsen. In Norwegen gibt es aktuell nur fünf Rudel und fünf Paare, in Schweden 36 Rudel und 21 Paare. Im dichtbesiedelten Sachsen leben auf nur 18.450 km² mehr Wölfe, wie im dünnbesiedelten Schweden auf 447.435 km²!



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